Urlaub in Italien: Camping für Einsteiger im Vanlife
Kaum haben wir den Van, geht es auch schon ab: Ab in den Urlaub nach Italien! Ein deutscher Klassiker quasi, wie es auch schon unsere Eltern und Großeltern gemacht haben – auf den Campingplatz. Okay, echte Hardcore- Vanlifer meiden Campingplätze wo es geht. Aber hey, für den Anfang ist es die perfekte Adresse um im Van zu schlafen. Aber Eins nach dem Anderen.
Los geht der ganze Spass nämlich schon ein Wochenende früher. Da durchqueren wir nämlich mal eben die Bundesrepublik von Ost nach West um ein echtes Schnäppchen zu ergattern: Eine kaum benutzte Markise von in fröhlichen 6,50 Metern Länge von Dometic. Ja, 6,50 Meter. Brauchen wir auch, unser Crafter ist ja Maxi mit extralangem Überhang. So schlagen wir also mit unserem leeren Transporter irgendwann um 21:30h im Düsseldorfer Raum auf, um beim Nachbarn des Verkäufers dieses Monster abzuholen. Geschlafen haben wir dann auf Isomatten 10km weiter im Bus..in der Nähe einer Raststätte. Geht also auch ganz ohne Ausbau. Allerdings sind Isomatten echt nicht zu empfehlen. Am nächsten Tag dann zurück mit unserer Schnäppchenmarkise und gleich die Montage gestartet – wir wollen ja in der gleichen Woche nach Italien, es wäre ja verwerflich diese neue Errungenschaft nicht gleich mitzunehmen.
Bella Italia mit Wetterkapriolen
Und so nehmen wir die gleiche Route wie unsere Vorfahren in Angriff, rauf auf die deutsche Autobahn, bei Kufstein über die Grenze nach Österreich und ab über den Brenner nach Italien. Gott sei Dank haben wir einen Tempomaten, bei langen Strecken macht sich sowas echt bezahlt.
Den Campingplatz haben wir schon eine Woche vorher gebucht, in vollem Wissen über den Wetterbericht. Aber es hilft ja nichts, Urlaub war nötig und geplant, der Anreisetag war auch wirklich ein Traum. Nachdem wir noch schnell einen Stopp bei Decathlon in Italien eingelegt haben, waren wir dann auch am Ziel. Idyllisch ca. 25 Minuten Fahrt von Riva gelegen findet man den Ledrosee – ein italienisches Kleinod, wenig überlaufen und doch mit herrlicher Atmosphäre fast wie sein großer Bruder im Tal – der Gardasee. Hier unsere “Rund-um-den-See” Tour bei komoot:
Der Ledrosee bietet nicht nur eine ruhigere Atmosphäre, sondern gleich 3 Campingplätze direkt am See. Wir haben uns für den Camping al Lago entschieden, am hinteren Ende des Sees. ca. 50 Meter Fußweg von unserem Stellplatz trennten uns vom See, und ungefähr 30 Meter von der Pizzeria – Grundbedarf war also gedeckt. Nachdem wir unseren “Camper” (immerhin hatte er schon eine Markise) reibungslos in Stellunge gebracht hatten, wurde auch gleich ausgeladen – noch hielt das Wetter nämlich gut aus. Also grob aufgestellt, umgezogen und ab aufs Motorrad. Wohin? am Kreisverkehr die Dritte raus und erstmal zur Tankstelle. Und dann weiter durchs Tal, weg vom Campingplatz und den Touristenorten. Unser Ziel war der Lago d’Idro zwischen Südtirol und der Lombardei. Nicht schlecht für den Anreisetag, gleich mal bei schönstem frühabendlichem Wetter in die Lombardei, verschlungene Bergstrassen quasi ohne Verkehr zum Lago di Valvestino, einem versteckten Stausee. Ein Bild dazu findet ihr oben in der Galerie – es war einfach traumhaft. Nadine war als Sozia mindestens genauso begeistert, das 2. Mal mit auf dem Motorrad unterwegs und dann gleich so eine Tour: War klar, dass sie danach auch vom Motorradfieber angesteckt war. Zurück schlängelte sich die Strasse durch den Naturpark in Brescia runter zum Gardasee, das Abendrot im Nacken. Entlang der Uferstrasse fanden wir den Weg durch die Tunnels und Galerien zurück nach Riva, wo wir einen Pizzastopp fürs Abendessen einlegten, 20 Meter vom Uferkai entfernt mit Blick auf den Sonnenuntergang. Herrlich! Mit einem Eis zum Abschluss ging es dann im Dunkeln zurück zum Camper, ab auf die Luftmatratze und in den wohlverdienten Schlaf.
Manchmal muss man einfach los und sich nicht vorher verplanen – einfach spontan entscheiden.So entdeckt man mehr als anhand eines reiseführers.
Die nächsten Tage waren gemischt – vom Pizzaessen im Bus bei Sintflutartigen Regenfällen, wunderschöne Wanderungen und 2x Baden im See bis hin zu einer lockeren Joggingrunde und Fahrradtour um selbigen, wir haben fast mehr geschafft als wir uns gedacht hatten. Trotz dem extrem launischen Wetter, das einen absolut würdigen Gegner in unserer Markise hatte – diese hat bombenfest gehalten und alle Aufnahmen waren dicht. Puh.. Glück gehabt.
Glück hatten wir auch auf der Rückreise, wir hatten uns vorher noch zu einen Abstecher nach Brixen entschieden, um den dortigen Bikepark Brixen Bikepark an der Plose, dem Hausberg, mitzunehmen. Das Wetter war natürlich (Urlaubsende!) traumhaft und wir waren kurz nach Mittag in der Gondel nach oben. Zuerst ging es dann zur Jerry Line auf der Seite des Berges, perfekt zum Üben und für Einsteiger. Aber von dort geht nur die Strasse zurück zum Ausgangspunkt..Langweilig. Nadine, schon das 2. Mal auf dem Bike und auf einer gebauten Strecke, kam sehr gut zurecht. Also: Ab auf die rote Strecke Sky Line, der ursprüngliche Plose Single Trail, denn so kommen wir direkt ohne zu treten zurück zum Ausgangspunkt.
ACHTUNG: Nicht zur Nachahmung empfohlen! Da ich Nadines’ Fahrkünste recht gut einschätzen konnte und die Strecke kenne, habe ich ihr das zugetraut. Die Sky Line ist aber tatsächlich keine Anfängerstrecke!

Und was soll ich sagen – wir sind ohne große Probleme wieder am Parkplatz angekommen. Klar, es war ein ganzes Stück ausserhalb der Komfortzone für Nadine, nochmal würde ich so einen Skill-Sprung wahrscheinlich auch nicht machen (empfehlen schon gleich gar nicht!) aber sie hat sich extrem gut gemacht. Die Erfahrung hilft jetzt auch beim Einschätzen neuer Herausforderungen auf dem Bike.
Der Rest war unspektakulär, noch eine Kleinigkeit am Lift gegessen und dann wie die Generationen vor uns zurück über den Brenner in die Heimat.